30.04.2023 14:55:24 | Cornelia Wahl | Rhabarber, Leber, Galle, Gerbstoffe, Pektin, Glukose, Fruktose, Darm

RhabarberRhabarber: Für den Körper-Hausputz

In seiner ursprünglichen Heimat, der Hochebene Tibets, wird er schon seit uralten Zeiten zur Körperreinigung verwendet: der Rhabarber. Bei uns ist die Rhabarberpflanze erst seit dem Jahre 1758 bekannt. Seine Stängel sind grün oder rot. Je grüner, desto saurer ist das Knöterichgewächs im Geschmack. Saison hat Rhabarber je nach Wetterlage von März/April bis zum 24. Juni (Johannitag).

Reinigt sanft den Darm

Rhabarber hat eine anregende Wirkung auf die Drüsen des Darmkanals und das Leber-Galle-System. Verantwortlich dafür sind sogenannte Anthrachinone, die eine spezielle dickdarmanregende Wirkung haben, sowie Glykoside. Glykoside sind - vereinfacht erklärt - chemische Verbindungen, die in der Wärme durch Fermente in eine Zuckerart und in die vorher erwähnten Anthrachinone zerfallen. Weitere Bestandteile sind unter anderem Gerbstoffe, Pektine, Glukose, Fruktose, Stärke, ätherische Öle und Enzyme. Rhabarber reinigt Leber und Galle. Er kann gegen Appetitlosigkeit und entzündete Mund- und Magenschleimhaut wirken. Auch bei Verstopfung und Durchfall leistet er gute Dienste. Rhabarber beinhaltet darüber hinaus viel Vitamin C, welches die Abwehrkräfte stärken kann. 

Weitere Wirkungen von Rhabarber

Die Apfelsäure macht den Rhabarber nicht nur sauer. Sie kann auch gegen krank machende Bakterien in Darm und Magen wirken. Zudem sorgen Apfelsäure und Pektin dafür, dass die Verdauung in Schwung kommt und das Gemüse als natürliches und sanftes Abführmittel gilt. Außerdem hat das Zusammenspiel aus Gerbstoffen, Kalium und Calcium zur Folge, dass der Körper Giftstoffe schneller ausscheiden kann. 

Am besten garen und nie roh verzehren

Wer gerne und viel Rhabarber zu sich nimmt, sollte bedenken, dass die enthaltene Oxalsäure Stoffe wie beispielsweise Eisen, Calcium  und Magnesium bindet und deren Aufnahme ins Blut hemmt. Schälen und Kochen verringern den Oxalsäuregehalt, ebenso Milchprodukte wie Quark. Überhaupt sollte Rhabarber nicht roh gegessen werden. Der Säuregehalt ist es auch, warum das Gemüse nicht mit Küchenutensilien aus Aluminium in Berührung kommen soll, da sich sonst Aluminiumbestandteile herauslösen können. 

Nicht für jede Person geeignet

Da Rhabarber reichlich Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure enthält, sollten Personen die zu Steinleiden (Galle, Niere) neigen oder an Nieren- oder Gallensteinen oder Nierenerkrankungen, Gicht oder Rheuma leiden, mit dem Verzehr von Rhabarber sehr vorsichtig sein. Ebenso sollten Diabetiker vor dem Verzehr ärztlichen Rat einholen. Werdende Mütter, Säuglinge und Kleinkinder sollten ebenfalls auf Rhabarber verzichten. 

Dieser Hinweis ersetzt nicht den Arztbesuch. Er ist allgemein und nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung gedacht.

Bild: © Cornelia Wahl