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Die Quitte: Gelbe Kraft

05.10.2021 16:26:19 | Cornelia Wahl

Die Quitte zählt zu einer der ältesten Früchte überhaupt. Schon vor mehr als 6000 Jahren wurde das Rosengewächs angebaut. Ursprungsländer des Kernobstes sind zum Beispiel Zentral- und Südwestasien, der Kaukasus, Persien, Kreta und der Balkan. Die Frucht dient den Menschen seit jeher als Nahrungs- und als Heilmittel. Die Quitte leistet gute Dienste als Saft, Tee, Mus oder als Quittenschleim. Und die Kerne gelutscht werden.

Der griechische Arzt Hippokrates nutzte etwa die schleimhaltigen Quittensamen als kühlende Auflage für spröde Lippen. Er wendete sie an bei rissiger Haut oder bei Verbrennungen. Ebenso empfahl er Zubereitungen aus Quitte bei Durchfall und Fieber. In der „Historia naturalis“ von Plinius der Ältere wird die Heilwirkung von Quittenzubereitungen gegen 21 Leiden beschrieben. Auch Hildegard von Bingen war von der Wirkung der Frucht angetan. Sie riet zur Quitte bei Artherosklerose, Ekzemen, Hautausschlägen, Geschwüren und Gicht. In der tibetischen Heilkunde werden Quitten (tib. Bil-ba) als halbreife oder reife getrocknete Früchte verwendet. Sie sollen unterstützend auf die Lungen wirken, zur Wundheilung beitragen und bei Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich helfen. Gründe für die Wirkung bei diesen Leiden ist der hohe Gehalt an Gelierstoffen (Pektinen), Gerbstoffen und Pflanzenschleim. Sie hemmen Durchfall und Katarrhe der Schleimhäute. Außerdem senken die Pektine den Cholesterinspiegel. Die Quittenkerne liefern den Pflanzenschleim, der bei Entzündungen im Bereich des Rachens oder bei Bronchitis unterstützend wirken kann.

Quitten enthalten viel Kalium, das die Funktion von Herz, Muskeln und Nerven unterstützt. Daneben weisen sie Vitamin C und zahlreiche B-Vitamine auf.

Bild: © Cornelia Wahl